06 Januar 2025
Anlagen

Market Weekly - Rückblick auf 2024

Marc Farquet Von Marc Farquet
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Rückblick auf die Höhepunkte von 2024

1. KI, der Trend des Jahres 2024 (Januar)

Technologiewerte die im Bereich der künstlichen Intelligenz aktiv sind, spielten eine entscheidende Rolle für die Wertentwicklung von US-Aktien, insbesondere im S&P 500. Die Aktienkurse von Unternehmen wie NVIDIA, Apple, Microsoft und Alphabet (Google) profitierten davon besonders. Vor allem NVIDIA verzeichnete dank der Nachfrage nach seinen für KI wichtigen Grafikprozessoren ein bemerkenswertes Wachstum: Der Umsatz stieg von 25 Milliarden im Jahr 2023 auf geschätzte 60 Milliarden im Jahr 2024.

2. Die Zentralbanken senken ihre Leitzinsen (Schweiz-März; Europa-Juni; USA-September)

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) kommt ihren europäischen (EZB) und amerikanischen (Fed) Kollegen zuvor, indem sie ihren Leitzins als erste senkt. Die Inflation hat sich nach ihren Höchstständen im Jahr 2022 (3,4% Schweiz, 8,9% USA, 10,6% Europa) in diesem Jahr wieder normalisiert. Da der Inflationsdruck stark nachgelassen hat, können die Zentralbanken ihre Leitzinsen senken. Im Jahr 2024 senkte die SNB ihren Leitzins viermal, von 1,75% auf 0,50%. In Europa wurde der Leitzins viermal von 4% auf 3% gesenkt. In den USA schliesslich wurde der Leitzins dreimal von 5.5% auf 4.5% gesenkt.

Da der Inflationsdruck stark nachgelassen hat, können die Zentralbanken ihre Leitzinsen senken.

Mitarbeiter Asset Management & Advisory, WKB
3. Europa im Sturm (Juni) 

Die Polarisierung der europäischen Politik spiegelt sich im Resultat der Europawahlen wieder. Während diese Ergebnisse erwartet worden war, war die Auflösung der französischen Nationalversammlung einige Wochen später durch Emmanuel Macron keineswegs erwartet worden. Diese Entscheidung hat den Aktienmarkt in Frankreich und auch den europäischen Markt stark belastet. Weiterhin fehlt es der europäischen Wirtschaft an Dynamik. Die beiden grössten Volkswirtschaften - Deutschland und Frankreich - hinken hinterher. Frankreich hat mit einer hohen Verschuldung und einer fragmentierten Parlament ohne wirkliche Mehrheiten zu kämpfen. Die energieintensive deutsche Industrie, die stark von China als Exportmarkt abhängig ist, läuft auch im Jahr 2024 auf Sparflamme.

4. US-Arbeitsmarktdaten und die Zinserhöhung in Japan verunsichern die Aktienmärkte (Juli)

Im August blieben die Daten vom US-Arbeitsmarkt hinter den Erwartungen zurück und aktivierten die Sahm-Regel, die auf eine Rezession hindeutete. Diese übertriebenen Befürchtungen liessen die weltweiten Aktienkurse innerhalb weniger Tage um etwa 10% fallen. Darüber hinaus wurde diese Korrektur durch die Auflösung von Carry Trades auf den japanischen Yen noch verstärkt. Dieser massive Einbruch der wichtigsten Börsen wurde durch die geringen Aktienvolumina, die während des Sommers gehandelt wurden, noch verstärkt. Am 7. August beruhigte die japanische Zentralbank (BoJ) die Märkte schliesslich. Sie kündigte an, die nächsten Zinserhöhungen aufzuschieben. Diese Nachricht und mehrere positive Wirtschaftsindikatoren sorgten dafür, dass sich die Aktienmärkte schnell erholten.

5. China und seine Herausforderungen (September) 

Im Jahr 2024 steht die chinesische Wirtschaft vor grossen Herausforderungen, die durch eine Verlangsamung des BIP-Wachstums von weniger als 5% gekennzeichnet ist. Ein ehrgeiziges Ziel für die chinesische Regierung vor dem Hintergrund einer anhaltenden Immobilienkrise, einer hohen Jugendarbeitslosigkeit und eines noch immer schwachen Binnenkonsums. Als Reaktion darauf hat die Regierung Unterstützungsmassnahmen im September eingeführt, darunter vor allem steigende Staatsausgaben und Hilfen im Immobiliensektor. Diese wirtschaftlichen Entwicklungen erklären die unterdurchschnittliche Wertentwicklung der Schwellenländer im Jahr 2024.

Die Zölle und die Reduzierung der illegalen Einwanderung könnten jedoch zu einem leichten Anstieg der Inflation führen.

Mitarbeiter Asset Management & Advisory, WKB
6. Donald Trump wird Präsident (November)

Nach einem monatelangen, hart umkämpften Wahlkampf und einem überlebten Attentat gewann Donald Trump die US-Präsidentschaftswahlen mit der absoluten Mehrheit für die Republikaner im Kongress. Sein Ziel ist es, den USA ihre frühere Grösse zurückzugeben, was durch den berühmten Slogan «Make America Great Again» verdeutlicht wird. Die US-Märkte nahmen diese Nachricht positiv auf. In der Tat ist das vorgeschlagene Wahlprogramm - Steuersenkungen für Unternehmen, Deregulierung, eine schnelle Lösung des seit über zwei Jahren andauernden Ukraine-Konflikts - positiv für US-Unternehmen. Die Zölle und die Reduzierung der illegalen Einwanderung könnten jedoch zu einem leichten Anstieg der Inflation führen.

7. Ein sehr gutes Börsenjahr für Anleger (Dezember)

Trotz eines ereignisreichen Jahres 2024 beenden die Aktienmärkte das Jahr in sehr guter Form mit mit rund 18%. US-Aktien verzeichnen die beste Performance in diesem Jahr (ca. 25% für den S&P500), sie zeigen eine weitaus bessere Performance als Europa (9,5%) und die Schweiz (7,6%). Schliesslich weisen Schweizer Obligationen eine attraktive Performance von rund 5% aus und Immobilien schliessen mit einem Plus von 17% ein aussergewöhnliches Jahr ab.