03 Februar 2025
Anlagen

Market Weekly - Die Fed hat es nicht eilig

Didier Teysseire Von Didier Teysseire
Diesen Artikel teilen

Status quo für die Fed im Gegensatz zur EZB

Bei ihrer Sitzung am Mittwochabend (29. Januar) beliess die US-Notenbank (Fed) ihren Leitzins unverändert bei 4,5% und entsprach damit den Erwartungen. Damit unterbrach die Fed ihren Zinssenkungszyklus nach drei aufeinanderfolgenden Senkungen im Jahr 2024, die sich insgesamt auf einen Prozentpunkt beliefen. Ihr Vorsitzender Jerome Powell erklärte, die Fed habe es nicht eilig, die Zinsen zu senken. Sie habe die Senkungen ausgesetzt, um weitere Fortschritte bei der Inflation abzuwarten. 

Inflation in den USA bleibt hoch

Diese Entscheidung steht im Gegensatz zu den Äusserungen von Präsident Donald Trump, der den Leitzins sofort gesenkt sehen wollte. Wie die politischen Entscheidungsträger feststellten, deuten die jüngsten Indikatoren darauf hin, dass sich die Wirtschaftstätigkeit weiterhin in einem soliden Tempo entwickelt hat. Die Arbeitslosenquote hat sich in den letzten Monaten auf einem niedrigen Niveau stabilisiert und die Arbeitsmarktbedingungen sind nach wie vor solide. Darüber hinaus räumte die Fed ein, dass die Inflation nach wie vor etwas hoch sei, und strich ihren früheren Hinweis auf die laufenden Fortschritte in Richtung des 2%-Ziels. Die Fed erklärte ausserdem, dass die wirtschaftlichen Aussichten vorerst unsicher blieben und sie daher weiterhin auf Risiken achte. 

Die Entscheidung der US-Notenbank steht im Gegensatz zu den Äusserungen von Präsident Donald Trump, der den Leitzins sofort gesenkt sehen wollte.

Berater Vermögensverwaltung, Visp, WKB
Vorsichtiger Ansatz der EZB

Auf europäischer Seite senkte die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrer Sitzung am Donnerstagnachmittag wie erwartet ihren Leitzins um 25 Basispunkte (0,25%) auf 2,75%. Diese Entscheidung spiegelt die aktualisierten Inflationsaussichten der EZB wider, wonach der Preisdruck entsprechend den Projektionen nachlässt. Während die inländische Inflation aufgrund der verzögerten Lohn- und Preisanpassungen hoch bleibt, lässt das Lohnwachstum nach und die Unternehmensgewinne fangen einige inflationäre Effekte ab. Trotz der anhaltend restriktiven Finanzierungsbedingungen dürften die niedrigeren Zinsen die Kreditkosten für Unternehmen und Haushalte allmählich senken. 

Die EZB lässt sich weiterhin von den Daten leiten und hat sich nicht auf einen vorgegebenen Zinspfad festgelegt, sondern betont einen vorsichtigen Ansatz, um die Stabilisierung der Inflation bei ihrem Zielwert von 2% sicherzustellen.