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Market Weekly - US-Inflation steigt
US-Inflation beschleunigte sich im Dezember, aber der zugrunde liegende Preisdruck liess nach
Die jährliche US-Inflationsrate stieg den dritten Monat in Folge, nämlich von 2,7% im November auf 2,9% im Dezember. Der Anstieg zum Jahresende ist teilweise auf die schwachen Basiseffekte des letzten Jahres zurückzuführen, insbesondere bei der Energie. Die Energiekosten waren nämlich weit weniger stark gesunken. Auch bei Nahrungsmitteln und Transportmitteln beschleunigte sich die Inflation. Andererseits verlangsamte sich die Inflation beim Wohnraum (auf den niedrigsten Stand seit Januar 2022) und die Preise für gebrauchte Autos und Lastwagen gingen weiter zurück.
Die Preise steigen
Auf Monatsbasis stieg die Inflation um 0,4%, der stärkste An[1]stieg seit März. Der Energieindex legte um 2,6% zu und machte hauptsächlich wegen Benzin mehr als 40% des monatlichen Anstiegs aus. Darüber hinaus stiegen die Lebensmittelpreise und auch die Wohnkosten nahmen leicht zu. Weitere Preissteigerungen gab es auch bei Flugpreisen, gebrauchten Autos und Lastwagen, Neuwagen, Kfz-Versicherungen und medizinischer Versorgung. Dafür gehören die Indizes für Körperpflege, Kommunikation und alkoholische Getränke zu den wenigen, die im Laufe des Monats zurückgingen.
Die Kerninflation, welche volatilere Posten wie Nahrungsmitel und Energie ausschliesst, sank im Dezember auf 3,2% gegenüber 3,3% in den drei Monaten zuvor. Der Index für Wohnraum, welcher mehr als zwei Drittel des gesamten 12-Monats-Anstiegs ausmacht, stieg im vergangenen Jahr um 4,6% und verzeichnete damit den niedrigsten jährlichen Anstieg seit Januar 2022. Weitere nennenswerte Preissteigerungen im Jahresvergleich verzeichneten unter anderem Kfz-Versicherung, medizinische Versorgung, Bildung und Freizeit. Auf Monatsbasis stiegen die Kernkonsumpreise im Dezember um 0,2% nach einem Anstieg um 0,3% im November.
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Allerdings ist es unwahrscheinlicher, dass die Fed die Zinsen senkt, wenn die Wirtschaft stark wächst.
Zweifel an der Politik der Fed
Zur Erinnerung: Der neue Präsident Donald Trump hat versprochen, dafür zu sorgen, dass die Preise für Millionen von Amerikanern sinken werden. Obwohl sich der Preisanstieg seit dem Höchststand von 9,1% nach der Pandemie stark verlangsamt hat, liegt das Inflationstempo immer noch über der von der US-Notenbank (Fed) festgelegten Zielrate von 2% pro Jahr. Die Anleger erwarteten, dass die Fed, welche zur Bekämpfung dieses Problems die Zinssätze auf den höchsten Stand seit über 20 Jahren angehoben hatte, die Zinsen dieses Jahr senken würde. Allerdings ist es unwahrscheinlicher, dass die Fed die Zinsen senkt, wenn die Wirtschaft stark wächst.
So haben die unerwartet hohen Zahlen zur Schaffung von Arbeitsplätzen im letzten Monat Zweifel daran geweckt, inwieweit die US-Zinsen in den kommenden Monaten gesenkt werden können. Die Anleger befürchten ausserdem, dass die Pläne des gewählten Präsidenten Donald Trump für Zölle, Massenabschiebungen von Migranten und Steuersenkungen die Preise nach oben drücken könnten. Wenn die Inflation dadurch angekurbelt wird, werden Zinssenkungen der Fed unwahrscheinlicher.