Walliser Immobilienmarkt

Walliser Immobilienmarkt auf Expansionskurs: starker Preisanstieg im 2024

Im Jahr 2024 beschleunigt sich der Anstieg der Immobilienpreise (Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen) im Wallis unter dem Einfluss der sinkenden Zinsen und der wachsenden Bevölkerung. Dieser Anstieg innerhalb des Kantons ist stärker als der Schweizer Durchschnitt und als der Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Auch die Mieten steigen.

Der Preisanstieg bei Eigentumswohnungen ist wegen des rückläufigen Angebots besonders markant. Gekoppelt mit einem starken Bevölkerungs- und Beschäftigungswachstum und einer Senkung der Hypothekarzinsen hat dies zu starken Preisanstiegen im Vergleich zu den Nachbarkantonen und zum nationalen Durchschnitt geführt: +6,1% im Vergleich zu 2023.

Bei den Einfamilienhäusern* ist die Nachfrage hoch und entsprechend auch der Preisanstieg: Zwischen 2023 und 2024 gab es im Wallis ein Plus von 3,4%. Die Einfamilienhäuser des Kantons haben deutlich mehr an Wert gewonnen als die der Nachbarkantone (Waadt: +1,1% und Bern: +1,4%). Den stärksten Anstieg verzeichnete das Oberwallis mit +6,1%. Dennoch bleiben die Walliser Immobilien im Vergleich zu denen der Nachbarkantone erschwinglich, wobei die Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen, insbesondere zwischen der Talebene und dem Gebirge, beträchtlich sind**. Der Durchschnittspreis für ein Einfamilienhaus liegt im Oberwallis bei 1 Million Franken gegenüber 1,5 Millionen in den Ferienorten.
 

Steigende Mieten

Die Mietpreise für Büros sind in der Schweiz rückläufig, im Wallis jedoch stabil. Aufgrund der Wohnungsknappheit steigen die Mieten für Wohnungen hingegen stark an. Im vergangenen Jahr sind diese Mieten in der ganzen Schweiz deutlich nach oben geklettert. Im Wallis war der Anstieg vergleichbar mit dem Landesdurchschnitt, aber stärker als in den Nachbarkantonen. Zwischen 2023 und 2024 sank die Leerstandsquote von 1,7 auf 1,4%.
 

Ausschlaggebende Faktoren

Grund für den Rückgang der Hypothekarzinsen ist die Stärke des Immobilienmarktes. Auch das starke Bevölkerungswachstum im Wallis beeinflusst diese Entwicklung. Unter dem Einfluss der zahlreichen neu geschaffenen Arbeitsplätze wuchs die Bevölkerung im Kanton Wallis noch stärker als im Rest des Landes. Im letzten Jahr war sie mehr als doppelt so hoch wie der Durchschnitt der letzten zehn Jahre. In Zukunft könnte sie sich wieder normalisieren.
 

Aussichten

Die wachsende Bevölkerung, der starke Arbeitsmarkt, die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit und die erwartete Zinssenkung dürften die Nachfrage nach Wohneigentum bei einem nach wie vor knappen Angebot auch im 2025 weiter ankurbeln.

Die wirtschaftliche Erholung dürfte sich im nächsten Jahr fortsetzen, wobei die Inflation sinken und der Konsum zunehmen wird. Bis Mitte 2025 werden weitere Leitzinssenkungen bis auf 0,5% erwartet. Der Anstieg der Immobilien- und Mietpreise dürfte sich daher fortsetzen.

*Typisches Einfamilienhaus: fünf Jahre alter Bau, 920 m3 auf einem 500 m2 grossen Grundstück / Typische Wohnung: 110 m2 Wohnfläche + 30 m2 grosser Balkon, ohne Garage oder Parkplatz
**Der WKB-WIK-Indikator gibt eine allgemeine Orientierung (Haupt- und Zweitwohnungen) auf dem Markt für Bergwohnungen. Berücksichtigte Ferienorte: Champéry, Val de Bagnes, Nendaz, Ayent, Evolène, Crans-Montana, Anniviers, Leukerbad, Zermatt und Goms.