Am 15. September 2022, dem Ende der Bewerbungsfrist, gingen bei der Stiftung «100 Jahre WKB» 21 Bewerbungen ein. Die Vergabekriterien für den humanitären und sozialen Preis basieren auf dem Mehrwert für den Kanton. Mit dem Jugendpreis werden Bereiche wie Sport, Kunst, Studien oder auch Wissenschaften ausgezeichnet. Der Stiftungsrat kam am vergangenen 14. November zusammen, um die Preisträger 2022 zu ermitteln. Die Preise wurden im Rahmen einer Abendveranstaltung verliehen, die am 16. Januar in Sitten stattfand.
Die Jahrespreise in der Gesamthöhe von 26'000 Franken wurden an die folgenden acht Gewinner vergeben:
Synapsespoir – 4'000 Franken
Synapsespoir ist eine Vereinigung von Angehörigen von Menschen im Wallis, die an Schizophrenie oder an einer bipolaren Störung leiden. Ihre Aktivitäten ermöglichen ihren Mitgliedern den Erhalt einer gewissen Lebens- und Gesundheitsqualität. Mit ihren Zusammenkünften, welche im ganzen französischsprachigen Wallis stattfinden, bietet sie ihren Mitgliedern die Möglichkeit, ihren Worten freien Lauf zu lassen und Unterstützung zu finden. Es werden auch Schulungen und Konferenzen angeboten, damit jede und jeder die Möglichkeit hat, mehr über psychische Erkrankungen zu erfahren.
Der Walliser Verein für Suizidprävention Gang Nit – 4'000 Franken
Um der Problematik des Suizids im Wallis zu begegnen, ist der Walliser Verein für Suizidprävention «Pars Pas - Gang Nit» im gesamten Wallis tätig. Der Verein bietet Menschen, die sich in einer existenziellen Notlage befinden oder unter dem Verlust einer nahestehenden Person durch Suizid leiden, Unterstützung und wertvolle Beratungen an. Die Hotline und die E-Mail-Adresse werden seit 20 Jahren an sieben Tagen in der Woche von freiwilligen Helfern betreut, die jeder und jedem, der das Bedürfnis danach verspürt, ein offenes Ohr bieten.
Verein La Parenthèse – 4'000 Franken
Der Verein La Parenthèse ist eine Einrichtung für Menschen mit Behinderungen. Er empfängt Gruppen von Menschen mit Mehrfachbehinderungen für Kurzaufenthalte oder tägliche Aktivitäten in den Bereichen Sport oder Kultur. Die 44 Aufenthalte, die Menschen mit Behinderungen über das ganze Jahr 2022 angeboten wurden, entsprechen etwa tausend Tagen voller Aktivitäten und ermöglichten den Familien eine Verschnaufpause und den Begünstigten einzigartige Momente des Austauschs.
Fondation Enfants Papillons – 4'000 Franken
Schmetterlingskinder sind von einer Erbkrankheit betroffen, die ihre Haut und Schleimhäute so zerbrechlich macht wie die Flügel eines Schmetterlings. Schon ein leichtes Reiben erzeugt Blasen und Wunden ähnlich wie Verbrennungen. Die Stiftung «Enfants Papillons» unterstützt die Grundlagen- und klinische Forschung dieser seltenen und noch verwaisten Krankheit, von der eines von 17'000 Neugeborenen und 150 Familien in der Schweiz betroffen sind. Nur durch Forschung kann die Hoffnung auf ein besseres Leben bestehen bleiben. Die therapeutischen Aussichten sind heute konkret und realistisch.
Verein Clownvisite – 4'000 Franken
Der Verein Clownvisite setzt sich dafür ein, dass ausgebildete Clowns/Gesundheitsclowns kranke Erwachsene und Kinder, Betagte sowie Menschen mit Beeinträchtigungen in Spitälern, Heimen oder zu Hause besuchen. Die Arbeit der Gesundheitsclowns unterscheidet sich von der Arbeit der Unterhaltungsclowns. Der gesundheitsfördernde Humor ergänzt die therapeutische Pflege, aktiviert die Selbstheilungskräfte und beschert den Patient/innen Momente der Entspannung und des Lächelns.
Lucas Malcotti (Fechten), Sitten – 2'000 Franken
Seitdem Lucas Malcotti im Alter von 8 Jahren durch die Türen des Fechtsaals in Sitten trat, hat ihn der Kampfgeist dieser Disziplin nicht mehr losgelassen. Im 2018 wurde er im Alter von nur 23 Jahren in China Mannschaftsweltmeister und im 2021 mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio Olympiaathlet. Mehrere Schweizer Meistertitel im Einzel und im Team gehen ebenfalls auf sein Konto. Lucas Malcotti, welcher heute 28 Jahre alt und professioneller Fechter ist, bereitet sich auf die Olympischen Spiele 2024 vor.
Tobias Donnet (Ski Alpin und Trailrunning), Morgins – 2'000 Franken
Tobias Donnet aus Troistorrents widmet seine Leidenschaft dem Alpinismus und den Bergen. Er trat 2018 der Nationalmannschaft Ski Alpin bei und erzielt seitdem sehr gute Ergebnisse in Wettkämpfen: 7. Platz bei der Patrouille des Glaciers im Jahr 2022 und Weltmeister in der Mixed-Staffel in Andorra. Im Sommer tauscht er die Skier gegen seine Laufschuhe und läuft bei Trailrunnings Berge hoch. Im Jahr 2021 belegte er beim SwissPeaks Marathon den 9. Platz in der Gesamtwertung. Seine Ergebnisse geben ihm noch mehr Motivation, an Wettkämpfen sein Bestes zu geben.
Kilian Granger (Ski Alpin und Trailrunning), Troistorrents – 2'000 Franken
Der in Troistorrents geborene Kilian Granger verfügt über acht Jahre Erfahrung im alpinen Skirennsport. Trainieren tut er im Swiss Team und im Club Mountain Performance. Die Bekanntgabe über die Aufnahme der Disziplin «Ski Alpin» in die Olympischen Spiele 2026 motiviert ihn, ein möglichst kompletter Athlet zu werden, sowohl bei diesem olympischen Format als auch bei den grossen Klassikern wie der Patrouille des Glaciers. Um dies zu erreichen, hat er sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Seine Ergebnisse sind die Früchte seiner Trainingsarbeit im vergangenen Jahr: 7. Platz bei der letzten Patrouille des Glaciers und sechs Top-10-Platzierungen im Weltcup.
Neuer Kulturpreis
Im Jahr 2023 erweitert die Stiftung «100 Jahre WKB» ihre finanzielle Unterstützung für das Walliser Vereinsleben mit dem Kulturpreis. Der Preis ergänzt die beiden anderen bestehenden Kategorien und trägt zur Entwicklung des Kulturlebens des Kantons bei. Damit wird den spezifischen Bedürfnissen des Walliser Kulturraums nach finanzieller Unterstützung entsprochen. Bewerbungen für die nächste Preisvergabe können ab sofort beim Stiftungsrat eingereicht werden.