Die Stiftung «100 Jahre WKB» vergab ihre Jahrespreise in Höhe von insgesamt 30'000 Franken an acht Preisträger. Innerhalb der Frist bis zum 15. September 2023 hatte die Stiftung 31 Bewerbungen erhalten. Das grundlegende Vergabekriterium für den Erhalt der verschiedenen Auszeichnungen blieb unverändert: der kantonale Mehrwert. Der Stiftungsrat unter dem Vorsitz von Oliver Schnyder kam am vergangenen 6.November zusammen, um die Preisträger 2023 zu bestimmen. Die Preise wurden am 16. Januar 2024 im Rahmen einer Abendveranstaltung in Sitten verliehen. «Natürlich würde der Stiftungsrat am liebsten alle eingereichten Bewerbungen auszeichnen. Indem er eine Auswahl trifft, möchte er bestimmte Projekte hervorheben und zu Botschaftern machen, die alle Bewerbungen repräsentieren und in ihrem gemeinsamen Namen sprechen» erklärt Oliver Schnyder.
Die Jahrespreise im Gesamtwert von 30’000 Franken wurden an die folgenden acht Preisträger vergeben:
Association Cerebral Valais, Sitten – 4’000 Franken
Vom Tabu der Behinderung zur Inklusion - die Kluft ist schwindelerregend, aber sie spiegelt die Entwicklung der Mission von Cerebral Valais wider. Der Verein wurde im Jahr 1963, also vor sechzig Jahren, von Eltern gegründet, deren Kinder zerebral gelähmt waren. Es gab schlichtweg keinen Platz für diese Kinder in der Gesellschaft. Die Ziele und Bedürfnisse haben sich im Laufe der Jahre geändert. Die Verbesserung der Lebensbedingungen und die Integration leiteten die Schritte des Vereins. Heute streben seine Mitglieder nach einem selbstbestimmten Leben und fördern die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in die Gesellschaft.
Fondation Cité Printemps, Sitten – 4’000 Franken
Die Stiftung Cité Printemps hilft seit einem halben Jahrhundert Kindern und Jugendlichen in Schwierigkeiten. Die privat geführte, aber als gemeinnützig anerkannte Einrichtung wurde im Jahr 1973 gegründet und hat ihren Sitz in Sitten und Bagnes. Sie nimmt über 70 junge Menschen im Alter von 0 bis 19 Jahren auf. Diese benötigen aufgrund persönlicher, familiärer oder sozialer Probleme einen Milieuwechsel und eine pädagogische Fachbegleitung. So kommen sie zu Cité Printemps und absolvieren ihre Schul- und Berufsausbildung in den Einrichtungen in Sitten oder Bagnes. In Partnerschaft mit den Eltern begleitet das Personal sie auch bei ihrer Wiederheimkehr.
Association Emmanuel, Choëx – 4’000 Franken
Im Chalet «ANAWIM» in Choëx, oberhalb von Monthey, empfängt und begleitet der Verein Emmanuel erwachsene Personen mit einer geistigen, körperlichen und/oder psychischen Behinderung. Die Einrichtung verfügt über zehn Zimmer zur Unterbringung ihrer Bewohner/innen und bietet in einem familiären Rahmen therapeutische, kreative, sportliche und alltägliche Beschäftigungen an, um ihr Selbstwertgefühl zu stärken und ihre Selbstständigkeit zu erhalten und zu fördern. Die Leistungen des Heims werden auch von Aussenstehenden in Anspruch genommen.
Les Colis du Cœur, Monthey – 4’000 Franken
Les Colis du Coeur feiern in diesem Jahr 2024 ihr 30-jähriges Bestehen und ihr Angebot wird in Le Chablais von Jahr zu Jahr stärker in Anspruch genommen. Der Verein leistet vorübergehende Nahrungsmittelhilfe für Menschen, die zu finanziellen Schwierigkeiten neigen. Er ist in der Gegend von Monthey tätig und organisiert jährlich drei Lebensmittelsammlungen bei Geschäften der Region. Er arbeitet auch mit anderen Vereinen und offiziellen Stellen zusammen, um Menschen in prekären Situationen zu helfen.
Festival Musikdorf Ernen, Ernen – 4’000 Franken
Seit etwa fünfzig Jahren organisiert der Verein Musikdorf Ernen jeden Sommer ein Musikfestival im Gommer Dorf Ernen. Das Programm ist eine Mischung aus Barock-, Orchester- und Kammermusikkonzerten, Jazz, Klavierabenden, Lesungen und Schreibwerkstätten in einer familiären Umgebung im Herzen der Alpen. Das aus etwa fünfzig Events bestehende Festival bringt Menschen zusammen und macht klassische Musik für alle zugänglich.
Lötschentaler Museum, Kippel – 4’000 Franken
Die neue Ausstellung der Lötschentaler Masken ist seit November 2022 geöffnet. Sie zeigt Stücke aus verschiedenen Epochen, vom 19. Jahrhundert bis heute, die von der Entwicklung und Typologie der berühmten «Tschäggättä», anerkannte Karnevalssymbole des Oberwalliser Tals, erzählen. Diese Ausstellung veranschaulicht die Rolle des Lötschentaler Museums in Kippel: die nachhaltige Bewahrung und Förderung des reichen Kulturerbes des Tals und seiner sich wandelnden Traditionen.
Robin Fournier (Ultra-Trail), Pont-de-la-Morge – 3’000 Franken
Der 28-jährige Athlet will einer der besten Trailrunner der Welt werden. Der Profisportler liebt Ausdauer- und Langstreckenläufe. Auch wenn er erst im 2019 mit dem Laufen begonnen hat und erst im 2020 die Trails für sich entdeckt hat, hat er sein Palmarès bereits weiter ausgebaut und mehrere 250-Kilometer-Läufe wie den Ultra Tanzania und den Utlac in Italien gewonnen. Heute steht Robin Fournier in der Schweiz auf Platz 6 in der Kategorie «100 Meilen» und weltweit auf Platz 8 in der Kategorie «Ausdauer» (Über-100-Meilen-Lauf). Im Jahr 2024 wird er an den Trail-Etappenweltmeisterschaften in Slowenien und an der Diagonale des Fous auf der Insel Réunion teilnehmen.
Antoine Salamin (Radsport), Grône (Loye) – 3’000 Franken
Antoine Salamin ist zwar erst 15 Jahre alt, aber er weiss, wo er hin will. Der in Loye wohnhafte Kadett hat in seiner Altersklasse bereits bemerkenswerte Ergebnisse erzielt und in den Jahren 2022 und 2023 einen Sieg nach dem anderen auf Schweizer Boden errungen. Antoine Salamin ist unter anderem Schweizer Meister im Strassenrennen in den Kategorien U15 (unter 15 Jahren) und U17 (unter 17 Jahren). Diesen Titel möchte er bis 2024 verteidigen. Er gehört zu den besten Radsporttalenten des Landes.