03 September 2024
Ihr Geld

Jugendliche und Geld

Bertrand Crittin Von Bertrand Crittin
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Sprechen Sie mit Ihren Kindern über Geld

Am Montag, 19. August ging für viele Walliser Kinder und Jugendliche die Schule wieder los. Die Ferien sind vorbei. Mehr als 45'000 Jugendliche kehrten in den Unterricht zurück (Primarschule, Orientierungsstufe, Sekundarstufe II) und knapp 9'000 Lernende haben ihr Berufsleben begonnen. Gleich welchen Alters werden diese Schülerinnen und Schüler eine differenzierte, aber sehr reale Beziehung zum Geld haben. Manche werden ihr Sackgeld verwalten müssen, andere werden ihren ersten Lohn beziehen und wieder andere werden mit Erreichen der Volljährigkeit ihre eigenen Finanzverträge unterschreiben dürfen.

Junge Menschen werden schon sehr früh mit der Welt des Konsums und damit auch mit der Welt des Geldes konfrontiert. Heute sind immer mehr junge Erwachsene unter 25 Jahren von Verschuldung betroffen. Die Zahlen sagen nicht alle das Gleiche aus, aber es ist davon auszugehen, dass etwa 30% der 18- bis 25-Jährigen Schulden gemacht haben, die von einigen Hundert bis zu einigen Tausend Franken reichen können. Die Ursachen für Verschuldung sind vielfältig. Dazu gehören der einfache Zugang zu Online-Einkäufen mit Kreditkarte sowie mangelnde Finanzkenntnisse und -erziehung. Denn der Übergang zum Erwachsenenalter, der mit Rechten und Pflichten einhergeht, oder der Auszug aus dem Elternhaus ist mitunter schwierig zu bewältigen.

 

Die Bedeutung der Familie

Verschuldung kann dramatische Folgen haben, vor allem bei der Suche nach einer Arbeitsstelle oder einer Wohnung oder bei der Aufnahme eines Bankkredits. Information, Sensibilisierung und Prävention für einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld sind in jedem Alter von grösster Bedeutung. Hilfsmittel und Werkzeuge gibt es viele und variieren je nach Lebensabschnitt. Wir geben Ihnen ein paar Tipps.

Die Familie ist der Ort, an dem Geld kein Tabu mehr sein sollte. Die Eltern spielen dabei eine wichtige Rolle. Auch in einer digitalen und vernetzten Gesellschaft wenden sich neun von zehn jungen Erwachsenen an ihre Eltern, um über Geld zu sprechen. Es liegt an ihnen, ihr Wissen mit ihren Kindern zu teilen und an sie weiterzugeben, das Thema regelmässig mit ihnen zu besprechen, sie in die Aufstellung des Familienbudgets einzubeziehen, um sie für den Wert des Geldes und die tatsächlichen Lebenskosten zu sensibilisieren, ihnen Finanz- und Kaufentscheidungen zu erklären und ihnen konkrete Beispiele zu nennen. Mit anderen Worten: Sie sind ein wichtiger Ansprechpartner.

Der beste Weg ist immer noch, Ihre Kinder direkt mit der Thematik zu konfrontieren. Sackgeld ermöglicht es ihnen, ihre Finanzen zu planen und einen verantwortungsvollen Umgang damit zu lernen. Fragen wie «Ab welchem Alter?» und «Welchen Betrag?» sollten die Eltern entsprechend dem Alter und der Reife ihrer Sprösslinge beantworten. Für Jugendliche ist der Jugendlohn eine interessante Alternative. 

Endettement

30%

des 18-25 ans ont contracté des dettes
In einer digitalen Gesellschaft

90%

wenden sich jungen Erwachsenen an ihre Eltern, um über Geld zu sprechen
DieBanken haben eine soziale Verantwortung 

Auch die Walliser Kantonalbank (WKB) setzt sich für das Vermitteln von Finanzbildung und Finanzkompetenz an Jugendlichen ein. Wie die dreiundzwanzig anderen Kantonalbanken der Schweiz ist sie Partnerin der Internetseite jugendbudget.ch, die Ideen, Tipps und Tricks zu dieser Thematik bietet. Verschiedene Kanäle erweitern das Thema um Fragen wie Sicherheit, Vorsorge, Anlagen, Betrug, Verschuldung oder Geldregeln.

Die soziale Verantwortung der WKB konkretisiert sich auch durch den Verein FinanceMission, welcher 2016 gegründet wurde und auf der gemeinsamen Arbeit der Lehrerverbände der Deutsch- und Westschweiz sowie der 24 Kantonalbanken des Landes beruht. Wie die Familie ist auch die Schule ein Ort, wo Finanzkenntnisse vermittelt werden. Zu diesem Zweck bieten die Banken den Eltern und Schulen an den Lehrplan angepasstes Unterrichtsmaterial, Ideen und Hilfsmittel an, um das Thema Geld auf spielerische und originelle Weise anzugehen.

Ob Budget, Arbeit, Konsum, Ausgaben, Sparen oder Prioritäten, die Online-Lernspiele «FinanceMission World» und «FinanceMission Heroes» behandeln die im Unterricht erlernten Grundbegriffe und ermöglichen eine praktische Anwendung. Es ist eine unterhaltsame Art, Jugendliche für das Thema Geld und die Verantwortung, die der Umgang damit mit sich bringt, zu interessieren. 

Abschliessend sei darauf hingewiesen, dass die Partner von FinanceMission ihr Engagement auf ethischen Grundsätzen aufbauen und weder das Bildungsangebot beeinflussen, noch für ihre Produkte werben oder neue Kunden gewinnen wollen.

Eine klare Übersicht über Ihre Finanzen

Privatkunden der WKB, die regelmässig auf das E-Banking zugreifen, kennen den «Finanzassistenten». Dieses Modul analysiert Ihre Einnahmen und Ausgaben und gibt in Form einer Grafik einen vollständigen Überblick über alle Ihre Finanzbewegungen. Heute kommt die Walliser Kantonalbank in den Genuss eines Updates dieses Moduls. Dank einer intuitiven Benutzeroberfläche war es noch nie so einfach, Ihre Finanzen zu verwalten. Sie automatisieren die Überwachung Ihrer Ausgaben und die Erstellung Ihrer Budgets. Eine zweifellos willkommene digitale Hilfe.

Der Finanzassistent wurde optimiert. Hier sind die neuen Funktionen des Programms zusammengefasst:

  • Er ist automatisch für sämtliche Konten von Privatkunden verfügbar.
  • Seine benutzerfreundliche Oberfläche sorgt für ein besseres Nutzererlebnis.
  • Alle Ihre persönlichen Indikatoren sind direkt verfügbar. Sie liefern Ihnen Informationen über Ihr Finanzverhalten.
  • Er identifiziert potenziell steuerlich absetzbare Transaktionen, damit Sie Zeit und Geld sparen.
  • Er hilft Ihnen, einen Sparplan für eine zukünftige grössere Anschaffung festzulegen.