
Market Weekly - Die SNB senkt ihre Leitzinsen
Die einen senken ihre Leitzinsen, die anderen legen eine Pause ein
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihre Leitzinsen zum zweiten Mal in diesem Jahr um 25 Basispunkte (0,25%) gesenkt, sodass wir nun Leitzinsen bei 0,25% haben. Dies ist die fünfte Senkung in diesem Zyklus seit dem Höchststand von 1,75% (März 2024). Es ist der niedrigste Stand seit September 2022. Die SNB möchte damit Anleger, die in diesem sehr unsicheren makroökonomischen und geopolitischen Umfeld nach einer Fluchtwährung suchen, vom Kauf von Schweizerfranken abhalten.
Dies sind die niedrigsten Leitzinsen unter den zehn Währungen, die an den Devisenmärkten am häufigsten gehandelt werden. Nach den Kommentaren von Martin Schlegel auf der Pressekonferenz wird eine letzte Zinssenkung im 2025 unwahrscheinlicher, sofern kein grösserer Zwischenfall eintritt. Die Inflation in der Schweiz ist unter Kontrolle. Wir liegen weit unter 2%, der Obergrenze der von der SNB gewünschten Bandbreite (Inflation zwischen 0% und 2%).
Für 2025 erwartet die SNB ein Wachstum von 1% bis 1,5% und eine Inflation von 0,4%, also etwas höher als beim letzten Entscheid der SNB (0,3%).

Nach den Kommentaren von Martin Schlegel auf der Pressekonferenz wird eine letzte Zinssenkung im 2025 unwahrscheinlicher, sofern kein grösserer Zwischenfall eintritt.
Die Fed bleibt vorsichtig
Die US-Notenbank (Fed) legt ihrerseits zum zweiten Mal in diesem Jahr eine Zinspause ein. Die Politik von Donald Trump erhöht die Unsicherheit und die Fed mag lieber Vorsicht. Die US-Notenbanker sind angesichts der Entscheidungen der Trump-Regierung nach wie vor ratlos und können sich nicht entscheiden, ob sich die verschiedenen politischen Massnahmen mittelfristig positiv oder negativ auswirken werden. Sie tappen im Dunkeln, wie alle anderen auch.
Das Vertrauen von Verbrauchern und Unternehmen ist derzeit angeschlagen. Dies könnte das Wirtschaftswachstum in den kommenden Monaten verlangsamen. Die Verbraucher reduzieren ihre überflüssigen Ausgaben und die Unternehmen verschieben ihre Investitionen, Fusionen und Übernahmen.
Trump seinerseits fordert eine Senkung der Leitzinsen. Dies lässt vermuten, dass er seinen Preiskrieg fortsetzen wird und immer noch J. Biden oder die Fed beschuldigen kann, wenn die US-Wirtschaft in eine Rezession abrutscht. Zum jetzigen Zeitpunkt ist dies trotz allem unwahrscheinlich. Die negativen Auswirkungen des Zollkriegs (höhere Preise) und des Kampfes gegen die Einwanderung (weniger Arbeitskräfte und Verbraucher) könnten durch eine zusätzliche Steuersenkung für Unternehmen, die in den USA produzieren, und durch die Deregulierung der Wirtschaft mehr als ausgeglichen werden.