Erfolgreiches Treffen zur Unternehmens- übertragung

PME Relais Valais organisierte am Freitag, 27. September die zweite Ausgabe des Treffens zur Unternehmensübertragung an der Foire du Valais. Der Veranstaltung wohnten 300 Personen bei, die in der Unternehmensübertragung tätig sind oder sich dafür interessieren. Dieser Erfolg ist von der Beteiligung her erfreulich, doch er zeugt auch von der Herausforderung, welche die Unternehmensübertragung zu einem Zeitpunkt darstellt, an dem sich eine ganze Generation von Unternehmern und Unternehmerinnen auf ihren Ruhestand vorbereitet.

Am Freitag, 27. September fanden sich im «Espace Live» der Foire du Valais 300 Personen zum Treffen zur Unternehmensübertragung ein. Die Veranstaltung, welche zu einer festen Institution werden soll, wird von PME Relais Valais organisiert, das drei Partner vereint: die Walliser Kantonalbank (WKB), FER Valais (Fédération des entreprises romandes) und Relève PME.


Die Veranstaltung hat zum Ziel, die Walliser Unternehmer und Unternehmerinnen zu informieren, zu sensibilisieren und sie in dieser komplexen Phase der Unternehmensnachfolge zu begleiten. «Der volle Saal beweist, wie nützlich solche Treffen sind und wie wichtig dieses Thema ist. Wir dürfen nicht vergessen, dass das Wallis vor allem ein Landesteil der KMU ist», betont Philippe de Preux, Direktor und Leiter der zentralen Kundenbetreuung bei der WKB.


Emotionen und Menschen im Mittelpunkt der Unternehmensübertragung

Die Übertragung eines Unternehmens kann nicht improvisiert, sondern muss geplant werden, sowohl für den Übergebenden als auch für den Übernehmenden. Denn es gibt viele Fragen, die an diesem besonderen Schritt hängen: finanzielle, rechtliche, steuerliche, erbrechtliche und vertragliche. PME Relais Valais verfügt in der Beratung und Begleitung von Unternehmen über eine Expertise, die im Wallis nur wenige Akteure haben. Das Treffen an der Foire du Valais ermöglicht durch die Erfahrungsberichte von Übergebenden und Übernehmenden den Austausch praktischer Erfahrungen, damit eine Nachfolge zu einer echten wirtschaftlichen Opportunität werden kann.


An jenem Freitagnachmittag teilten mehrere Referenten ihre Erfahrungen und Unternehmer schilderten ihre Realität, um ihre Kollegen und Kolleginnen zum Nachdenken anzuregen. Letztendlich hat aber jedes Unternehmen seine eigene Geschichte. 


Das Unternehmen CAP 3D SA ist eine Familiengeschichte, deren Weitergabe nichts Selbstverständliches ist. «Es ist keine Selbstverständlichkeit, sondern ein Traum, dass der Sohn das Unternehmen übernimmt. Es erfüllt mich mit Stolz, dass das Unternehmen innerhalb der Familie weitergeführt wird, sogar besser und anders. Es ist eine Herkulesaufgabe», erklärt der Unternehmer Francis Dumas. Sein Sohn Sébastien hat das Geschäft übernommen, allerdings nicht ohne Schwierigkeiten. «Ich muss nach und nach meinen Führungsstil und Innovationen einbringen. Dazu muss man das Vertrauen des Kaders gewinnen. Eine ebenso bereichernde wie komplexe Erfahrung», betont er. 


Die Texner SA wächst und hat Unternehmen im Ausland aufgekauft. «Das Wichtigste ist das Emotionale. Die Kaufabwicklung ist das Einfachste, weil alles kontrollierbar ist. Auch der menschliche Aspekt ist sehr wichtig. Sie müssen dafür sorgen, dass sich die Kollegen und Kolleginnen integriert fühlen und Ihnen folgen», erzählt Stany Fardel, Verwaltungsratsmitglied der Texner SA.

Bei der Unternehmensnachfolge sind die finanziellen und rechtlichen Dimensionen wichtig, welche die menschlichen und emotionalen Aspekte des Prozesses oftmals in den Hintergrund drängen. Diese Aspekte sind jedoch sehr wohl vorhanden und können zum Erfolg, aber auch zum Misserfolg führen. Stéphane Haefliger, stellvertretender Generaldirektor von Vicario Consulting, zeigte in seinem Vortrag, dass die Übergabe eines Unternehmens sehr emotional ist. «Ein Unternehmen ist eine Erzählung, eine Geschichte mit Männern und Frauen. Sein Verkauf setzt beim Übergebenden, den Mitarbeitenden und beim Übernehmenden ein Gefühlskarussell in Gang. Es gibt jedoch Mittel und Wege, diese Gefühle in den Griff zu bekommen.


Spezifische Workshops im Frühjahr 2025

Die heutige Veranstaltung wird im nächsten Frühjahr (März 2025) eine konkrete und praktische Fortsetzung finden. FER Wallis und die WKB organisieren zum zweiten Mal in Folge und in Partnerschaft mit der Plattform Relève PME eine vierteilige Workshopreihe, in der die verschiedenen Prozesse der Unternehmensübertragung ausführlich behandelt werden. Diese Workshopreihe besteht aus zwei gemeinsamen Workshops und aus zwei Workshops speziell für Übergebende einerseits und für Übernehmende andererseits. «Die Übertragung eines Unternehmens kann sich als langwierig und komplex erweisen. Sie erfordert eine gute Planung und eine solide Wissensgrundlage über den gesamten Übertragungsprozess. Dies ist das Ziel dieser Workshops und im weiteren Sinne das Ziel unserer Organisationen bei der aktiven Unterstützung der Walliser Unternehmen von ihrer Gründung bis zu ihrer Übergabe», beschloss Flavien Claivaz, Direktor von FER Wallis.