Die Walliser Kantonalbank (WKB) erzielt im ersten Halbjahr 2023 in einem von Inflationsdruck geprägten Umfeld sehr gute Ergebnisse. Der Geschäftsertrag beläuft sich auf CHF 143 Millionen (+12,2%). Der Geschäftserfolg beziffert sich auf CHF 74,1 Millionen (+21,1%) und der Reingewinn auf CHF 65,7 Millionen (+22,2%). Das Cost-Income-Ratio vor Abschreibungen liegt mit 44% auf einem sehr guten Niveau. Die Bilanzsumme beträgt CHF 19,7 Milliarden (+2%). Um die Erwartungen ihrer Kundschaft in einem hart umkämpften Markt zu erfüllen, setzt die WKB ihre Investitionen gemäss ihrer Strategie 2025 fort. Im Zusammenhang mit der Entwicklung der Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) erhöht die WKB ab dem 1. September 2023 die Zinssätze für Sparkonten.

Bilanzwachstum und Steigerung des Zinserfolgs

Am Ende des ersten Halbjahres 2023 betrug die Bilanzsumme CHF 19,7 Milliarden (+2%).

Die Bank setzte ihr dynamisches Bilanzmanagement fort. Auf der Aktivseite überschritten die Finanzanlagen nunmehr die Schwelle von 1 Milliarde Schweizer Franken (+CHF 262,6 Millionen). Die Kundenausleihungen stiegen um CHF 240,8 Millionen auf CHF 14,7 Milliarden. Auf der Passivseite spiegelt sich das Vertrauen der Kundschaft im Wachstum der Kundengelder auf CHF 11,8 Milliarden wider (+CHF 437,2 Millionen). Die Obligationenanleihen und Pfandbriefdarlehen stiegen um CHF 124 Millionen auf CHF 4,5 Milliarden.

Die Erhöhung der Leitzinsen wirkte sich stark auf die Marktbedingungen aus. Die WKB passte ihr Liquiditätsmanagement an, um von neuen Möglichkeiten zu profitieren und ihre Zinserträge zu steigern. Diese Marktbedingungen hatten auch einen höheren Zinsaufwand zur Folge.

Die kombinierte Wirkung des Wachstums der Kundenkredite, der Kreditverlängerungen und der neuen Marktbedingungen schlägt sich positiv in den Zinserträgen nieder. Diese Entwicklung ist in einem Markt, der einem starken Margenwettbewerb ausgesetzt ist, besonders erfreulich.

So stieg der Bruttoerfolg aus dem Zinsengeschäft der WKB im ersten Halbjahr 2023 um CHF 31,3 Millionen (+36,4%) auf CHF 117,3 Millionen stark an.
 

Zunahme der verwalteten Vermögen

Die verwalteten Vermögen verzeichneten ein Wachstum von 6,8% und erreichten CHF 15,3 Milliarden. Dieser Anstieg wurde durch Kundeneinlagen in Höhe von CHF 473,7 Millionen ermöglicht, die insbesondere in den Fonds BCVs/WKB (CH) flex Pension 35 investiert wurden. Der Fonds wurde zum dritten Mal in Folge mit dem Lipper Fund Award (Schweiz)¹ ausgezeichnet.

In der ersten Jahreshälfte erzielten die Aktienmärkte trotz konjunktureller Unsicherheiten und einer gewissen Volatilität positive Renditen. Diese Situation beeinflusste das Verhalten der Kundschaft.

Insgesamt blieb der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft mit CHF 22,4 Millionen stabil.
 

Steigerung des Geschäftserfolgs und des Halbjahresgewinns um mehr als 20%

Der Geschäftsertrag steigt um CHF 15,6 Millionen auf CHF 143 Millionen (+12,2%).

Der Geschäftsaufwand beläuft sich auf CHF 62,9 Millionen (+4,7%), wovon CHF 42,4 Millionen (+5,9%) auf den Personalaufwand entfallen. Die Bank setzt ihre Strategie zur Stärkung und Erneuerung der Kompetenzen dahingehend fort, dass sie die sich auf dem Markt bietenden Rekrutierungsmöglichkeiten nutzt. Der übrige Geschäftsaufwand blieb mit CHF 20,5 Millionen stabil.

Das im Vergleich zum Vorjahr verbesserte Cost-Income-Ratio von 44% (47,1% per 30.06.2022) macht die WKB zu einer der effizientesten Banken der Schweiz.

Der Geschäftserfolg stieg um CHF 12,9 Millionen auf CHF 74,1 Millionen (+21,1%). Der Halbjahresgewinn wuchs um CHF 11,9 Millionen (+22,2%) auf CHF 65,7 Millionen.
 

Anpassung der Zinskonditionen

Am vergangenen 23. Juni kündigte die Schweizerische Nationalbank (SNB) eine weitere Erhöhung des Leitzinses um +0,25% an. In diesem Zusammenhang erhöht die WKB ab dem 1. September 2023 die Zinssätze für die Sparkonten ihrer Kundschaft.
 

Geldpolitik und Inflationsdruck

Im ersten Halbjahr 2023 setzten die Zentralbanken die Straffung ihrer Geldpolitik fort, um dem Inflationsdruck entgegenzuwirken. In diesem Zusammenhang erhöhte die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihren Leitzins per Ende Juni 2023 auf 1,75% gegenüber 1% zu Jahresbeginn.

Im Herbst 2022 begann sich der weltweite Inflationsdruck zu entspannen, nachdem er den höchsten Stand seit über 40 Jahren erreicht hatte. Im Juni 2023 lag die Inflation in der Schweiz bei 1,7%. Trotz Rezessionsängsten infolge des starken Anstiegs der Zinssätze und des Rückgangs der Kaufkraft erwies sich die Konjunktur in der Schweiz und international als widerstandsfähig.
 

Wirtschaftliche Prognosen

Im zweiten Halbjahr 2023 dürften die Zentralbanken ihren Kampf gegen die Inflation fortsetzen. Angesichts der Auswirkungen der Zinserhöhungen, die sich weiter in der Wirtschaft ausbreiten werden, dürfte die Inflation in den nächsten Quartalen auf ein Niveau sinken, das näher an den von den Zentralbanken anvisierten Zielen liegt. Vor diesem Hintergrund scheint sich ein Ende des Leitzinserhöhungszyklus abzuzeichnen und das Wirtschaftswachstum dürfte auch im 2023 schwach bleiben. Für das laufende Jahr prognostiziert BAK Economics einen Anstieg des Schweizer BIP um +0,3%. Getragen namentlich von den Sektoren Chemie/Pharma, Baugewerbe, Hotel- und Gastgewerbe, dürfte das Walliser BIP um 1,2% zulegen.

Für das Jahr 2023 erwartet die WKB höhere Ergebnisse als in den vorherigen Geschäftsjahren.

¹ Der "Lipper Fund Award" wird von dem Finanzanalyseunternehmen Refinitiv, ehemals Thomson Reuters, verliehen. Mit diesem Preis werden seit über 30 Jahren Investmentfonds in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet, die sich durch eine besonders solide und konstante Wertentwicklung auszeichnen. Basierend auf einer quantitativen Methodik spiegelt der "Lipper Fund Award" eine wirklich unabhängige Bewertung der Wertentwicklung von Fonds wider.
 

Quoten und Schlüsselzahlen (in tausend Franken)

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