Trotz eines anspruchsvollen makroökonomischen Umfelds erzielt die Walliser Kantonalbank (WKB) am Ende des Geschäftsjahres 2022 sehr gute Ergebnisse und bestätigt damit ihre strategischen Entscheidungen, ihre Effizienz und ihre solide Position auf dem Walliser Markt. Die WKB weist für das Jahr 2022 einen Geschäftserfolg von CHF 124,4 Millionen bzw. eine Steigerung von 6,1% sowie einen Gewinn von CHF 72,9 Millionen bzw. eine Steigerung von 6,4% aus. Mit einem Kosten-Ertrags-Verhältnis (Cost Income Ratio) von 47,3% gehört die WKB zu den effizientesten Banken der Schweiz. Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung vom 28. April 2023 eine Dividende von CHF 3.55 pro Aktie, eine Erhöhung um CHF 10 Rappen, vorschlagen.

Wirtschaftsumfeld 2022
Das Jahr 2022 erwies sich für die Weltwirtschaft als besonders unbeständig. Aufgrund der geopolitischen Lage nahm die Inflation, welche bereits im 2021 angestiegen war, im 2022 weiter zu. Dies spiegelte sich insbesondere in den Energie- und Lebensmittelpreisen wider. Als Reaktion auf den Inflationsdruck erhöhten die wichtigsten Zentralbanken mehrfach ihre Leitzinsen. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihrerseits hob ihren Leitzins von -0,75% auf +1% an und markierte damit das Ende der Negativzinsphase. Die mittel- und langfristigen Renditen stiegen ebenfalls an, während das globale Wirtschaftswachstum sich verlangsamte. Die Finanzmärkte blieben unter Druck, wobei es in allen Anlageklassen zu Rückgängen von historischem Ausmass kam.

Zunahme der Hypothekarforderungen
Die Zunahme der Kundenausleihungen und die Entwicklung der Kundeneinlagen spiegeln das Vertrauen der Kunden in die Walliser Kantonalbank wider.
Auf der Aktivseite der Bilanz verzeichneten die Hypothekarforderungen einen erfreulichen Zuwachs von CHF 639,4 Millionen (+5,5%) und überschritten zum ersten Mal die Schwelle von CHF 12 Milliarden (CHF 12,361 Milliarden). Die Forderungen gegenüber Kunden erhöhten sich um CHF 56 Millionen (+ 2,8%) auf CHF 2,061 Milliarden.
Auf der Passivseite der Bilanz stiegen die Kundengelder auf CHF 11,363 Milliarden. Dies entspricht einem Anstieg um CHF 478,3 Millionen (+4,4%).
Der Bruttoerfolg aus dem Zinsengeschäft, der wichtigsten Ertragsquelle der WKB, wuchs um CHF 14,6 Millionen (+8,7%) auf CHF 182,7 Millionen. Vor dem Hintergrund der Zinswende zeugt diese positive Entwicklung von der Richtigkeit und Effizienz der verfolgten Optionen.

Netto-Neugeldzufluss
Dank der gezielten Ausweitung des Anlagegeschäfts verzeichnete die WKB einen Netto-Neugeldzufluss von CHF 673,7 Millionen und trug damit zum Wachstum der Vermögensverwaltungskommissionen bei. Trotz einer ausgeprägten Baisse der Märkte in allen Anlageklassen konnte dank dieses Zuflusses der Rückgang der verwalteten Vermögen auf CHF 14,342 Milliarden (-2,73%) eingedämmt werden.
In diesem Umfeld stieg der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um 2,5% auf CHF 44,9 Millionen.

Höherer Erfolg aus dem Handelsgeschäft
Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft, welcher hauptsächlich aus Erträgen aus dem Devisenhandel besteht, bleibt mit CHF 24,9 Millionen (+1,24%) auf einem hohen Niveau und trägt damit zur Diversifizierung der Erträge bei.

Höhere Erträge und höherer Geschäftserfolg
Die Erträge erhöhten sich damit um CHF 9,4 Millionen auf CHF 256,5 Millionen (+3,8%).
Der Geschäftsaufwand beläuft sich auf CHF 121,3 Millionen (+3,0%), davon CHF 80,9 Millionen (+3,6%) an Personalaufwand. Diese dem Budget entsprechende Entwicklung erfolgt im Rahmen der Umsetzung der Strategie 2025. Der übrige Geschäftsaufwand blieb mit CHF 40,4 Millionen stabil.
Die Cost Income Ratio von 47,3% (47,7% im 2021), welche sich im Vergleich zum Vorjahr verbessert hat, macht die WKB zu einer der effizientesten Banken der Schweiz.
Der Geschäftserfolg nahm um CHF 7,2 Millionen auf CHF 124,4 Millionen (+6,1%) zu.

Mehr Gewinn und Dividende
Der Gewinn wuchs um 6,4% auf CHF 72,9 Millionen.
Die WKB stärkt ihre Eigenmittel weiter und erhöht sie nach Gewinnverteilung um CHF 48,8 Millionen auf CHF 1,490 Milliarden. Die Gesamtkapitalquote beläuft sich per 31. Dezember 2022 auf 17,8% und übertrifft damit die regulatorischen Eigenmittelanforderungen deutlich.
Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung vom 28. April 2023 vorschlagen, CHF 56 Millionen an die Aktionäre auszuschütten, d.h. eine um CHF 10 Rappen höhere Dividende (CHF 3.55 pro Aktie).
Der Beitrag an die öffentliche Hand in Form von Dividenden, Steuern und einer Abgeltung für die Staatsgarantie beläuft sich auf CHF 59,0 Millionen.

Die mit der Strategie 2025 verbundenen Entscheidungen und Investitionen zahlen sich aus
Die Umsetzung der neuen Strategie der WKB, welche am 1. Januar 2022 lanciert wurde, liegt im Zeitplan. Die getätigten Investitionen stehen im Einklang mit den gesetzten Zielen, so dass die Optimierung der Prozesse und die Vereinfachung der Organisationsstruktur weiter vorangetrieben werden können. Dadurch können die Erwartungen der Kunden positiv erfüllt und den Kunden passende Lösungen angeboten werden.
Drei unserer Projekte veranschaulichen diese Ambitionen. In Verfolgung ihrer Digitalisierungsziele hat die Bank eine IT-Lösung implementiert, die die Beratungs- und Vergabeprozesse im Kreditbereich vereinfacht und automatisiert. Das physische Vertriebsnetz wurde in drei Regionen umgestaltet, um die Effizienz zu steigern und eine bessere Betreuung der Kunden zu ermöglichen. Darüber hinaus werden Grossunternehmen nun von einer einzigen zentralen Fachstelle betreut.
In Sachen Nachhaltigkeit setzt die WKB die Massnahmen zur Verbesserung ihrer eigenen Klimabilanz fort. Sie integriert eine nachhaltige Dimension in ihr Anlageangebot für die Kunden. Im April werden erstmals ein Bericht über die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen (GVU) sowie eine Charta für nachhaltige Entwicklung veröffentlicht.
Die Umsetzung der neuen Strategie wird intern von Initiativen zur Stärkung und Anpassung der Unternehmenskultur begleitet.

Ausblick 2023
Die Walliser Wirtschaft, welche insbesondere in den zukunftsträchtigen Bereichen Energie, Gesundheit, Biochemie und Tourismus stark diversifiziert ist, verzeichnete 2022 ein solides Wirtschaftswachstum, das über dem Schweizer Niveau liegt. Nach Schätzungen von BAK Economics dürfte das Walliser BIP im 2023 um 0.9% wachsen. Die postpandemische Erholung wirkt sich weiterhin positiv auf alle Wirtschaftsbranchen aus.
Auf internationaler Ebene dürfte sich das makroökonomische Szenario, welches von Inflationsdruck, einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums und einer Verschärfung der Finanzierungs-bedingungen geprägt ist, auch im 2023 fortsetzen. Um die Inflation einzudämmen, dürften die Zentralbanken ihre Politik der Leitzinserhöhungen fortsetzen, wenn auch in geringerem Umfang.
In diesem Umfeld der Zinsnormalisierung und wie in ihrer Mitteilung vom vergangenen 19. Januar erwähnt, erhöht die WKB ihre Spar- und Vorsorgezinsen ab dem 1. März 2023.
Sofern sich das wirtschaftliche Umfeld erwartungsgemäss entwickelt, rechnet die Bank für 2023 mit einem Geschäftsgang auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2022.

Nächste Termine:
Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2022 - 5. April 2023
Ordentliche Generalversammung 2023 - 28. April 2023
Veröffentlichung des Halbjahresergebnisses 2023 - 18. Juli 2023

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