Wachstumsverlangsamung in der Romandie
Die Erholung nach der Covid-19-Krise war von kurzer Dauer. Nach dem starken Wachstumsschub von 2021 verlor die Konjunktur in der Westschweiz wie in der restlichen Schweiz an Schwung. Unter dem Einfluss einer Vielzahl von Faktoren (Krieg in der Ukraine, Höhenflug der Energiepreise, Teuerungsschub, Leitzinserhöhungen, Abkühlung der Weltwirtschaft usw.) verlangsamte sich das BIP-Wachstum in unserem Land und der Romandie im vergangenen Jahr von 5,1% auf 2,4% bzw. 2,1%.
Die konjunkturellen Gegenwinde sind nach wie vor harsch. So liegt etwa die Teuerung in den USA (September: 3,7% im Vorjahresvergleich) und in der Eurozone (4,3%) immer noch über dem Inflationsziel von 2%. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet denn auch für dieses und nächstes Jahr bloss mit einem globalen Wachstum von 3,0% bzw. 2,9%. Die Prognosen für die Schweiz und die Romandie haben ebenfalls Abstriche erfahren. Das Wachstum wird dieses und nächstes Jahr schweizweit 1,3% bzw. 1,2% und in der Romandie gemäss dem Institut QUANTITAS für Wirtschaftsanalyse und ‑prognose der Fachhochschule Westschweiz HES-SO 1,3% bzw. 1,5% betragen.
Die Ungewissheit ist gross. Die geopolitischen Spannungen haben sich mit der Eskalation im Nahen Osten verschärft. Weitere Risikofaktoren sind die Gefahr einer Energiekrise, die hohe Verschuldung bestimmter Länder und im Falle der Schweiz der hohe Franken und die Entwicklung ihrer Beziehungen mit der EU.